Bökenförde wird im Untergrund saniert - Stadtwerke tauschen Netzkomponenten aus - Arbeiten betreffen gleichzeitig Strom, Gas, Wasser
Lippstadt. Die Stadtwerke Lippstadt sanieren zurzeit die Versorgungsleitungen und Hausanschlüsse in Bökenförde. Die Trassenlänge der im Moment laufenden Arbeiten beträgt insgesamt etwa 2200 Meter; rund 160 Hausanschlüsse werden ausgetauscht. Das Projekt „Bökenförde“ ist mit rund 500000 Euro für die Bauabschnitte 1+2 budgetiert und wird seit 2017 betrieben. Derzeit ist etwa ein Drittel der gesamten Maßnahme abgeschlossen. Mit den notwendigen Tiefbauarbeiten wurde die Lippstädter Tiefbaufirma Stratief beauftragt. Die Stadtwerke Lippstadt gehen bei den Erneuerungsmaßnahmen strategisch und arbeitsökonomisch vor. Daher wird der Straßengraben nur einmal geöffnet, um gleichzeitig die Leitungen für Strom, Gas und Wasser zu prüfen und gegebenenfalls zu erneuern. „Auch, wenn vielleicht der eine oder andere Abschnitt noch 10 Jahre funktionieren könnte, tauschen wir ihn jetzt schon aus. Das ist unterm Strich preiswerter als wenn wir in zehn Jahren noch mal ran müssen“, berichtet Dirk Koßmann, Betriebsleiter Strom bei den Stadtwerken.
Aus versorgungstechnischen Gründen wird nach der Fertigstellung der Vorderheide Ende April zunächst die Freiherr-vom-Stein-Straße komplett saniert. Danach werden die Hausanschlüsse in der Johannesstraße und den Straßen Kreuzstraße, Marienstraße und Liboristraße ausgewechselt. Die Haltbarkeitsmarke für Netzkomponenten liegt Stadtwerke-intern bei etwa 40 Jahren. Dann beginnen Materialien zu ermüden oder Leitungen setzen sich zu. „Alte Trinkwasserleitungen aus Gusseisen können von innen mit Mangan und Eisen zuwachsen. Dann wird auch schon mal das Wasser braun“, erklärt Martin Sandknop, Betriebsleiter Gas und Wasser bei den Stadtwerken. Er ergänzt: „Glücklicherweise wird hier in Lippstadt nicht gewartet, bis irgendwo eine Leitung platzt, sondern wir gehen vorher rein und tauschen aus. Das ist gut für‘ s Netz und gut für die Bürger. Kostet natürlich Geld, ist aber im Ergebnis genau richtig so, um den Wert der Netze auch zu erhalten und die Versorgungssicherheit zu erhöhen.“ Die Bürger in Bökenförde wurden übrigens von den Stadtwerken frühzeitig per Brief über die Tiefbauarbeiten informiert, Beschwerden über die Bauarbeiten habe es bislang nicht gegeben, bestätigen Koßmann und Sandknop auf Anfrage. Die neuen Rohrleitungen für Trinkwasser und Erdgas bestehen aus Polyethylen statt aus Gusseisen. Kabel und Muffen im Stromnetz werden gegen moderne Komponenten ausgetauscht. Die Lebenserwartung der neuen Komponenten wird mit ca. 40-60 Jahren kalkuliert. Das Sanierungsprojekt in Bökenförde soll bis Anfang 2021 abgeschlossen sein. In der Bauablaufplanung wird jetzt schon das Kreisschützenfest 2020 berücksichtigt.