Stadtwerke Lippstadt und Stadtentwässerung mahnen zu vernünftigem Umgang mit Wasser. Spitzenbelastung an heißen Sommertagen vermeiden. Übertriebenes Wassersparen im Alltag nicht erforderlich
Lippstadt. Übertriebenes Wassersparen ist grundsätzlich weder günstig für Trinkwasserleitungen noch für die Abwasserkanalisation. Darauf weisen die Stadtwerke Lippstadt und die Stadtentwässerung anlässlich des Tags des Wassers (22. März) hin. Ganz anders die Situation an heißen Sommertagen, wenn überall im Stadtgebiet Pools gefüllt und Gärten bewässert werden: hier raten die Wasserexperten zu Umsicht und nur zu mäßigem Wassereinsatz.
Grundsätzlich sind die unterirdischen Rohrleitungen im Stadtgebiet darauf ausgelegt, dass Wasser darin fließt und nicht steht. „Das beugt Verkeimungen der Trinkwasserleitungen vor“, so Martin Sandknop, Betriebsleiter Gas und Trinkwasser bei den Stadtwerken Lippstadt. Rund 130 Liter Trinkwasser nutzt jeder Lippstädter Bürger rechnerisch pro Tag. Trotz wachsenden Wohlstands hat sich diese Menge über die Jahre kaum verändert.
„Moderne Wasch- und Spülmaschinen sparen von sich aus schon genügend Wasser. Da muss der Mensch nicht noch übertrieben knauserig sein. Man sollte vernünftig mit Trinkwasser umgehen“, erklärt Sandknop und weist auf die Entsorgungsseite hin: Fließt zu wenig Wasser durch die Abwassersysteme, dann bleiben Fäkalien untransportiert. Im Sommer, bei hohen Temperaturen entwickeln sich Gerüche und Gase. Dann müssen Leitungen mitunter gespült werden. Das Spülen von Abwasserleitungen kostet Personaleinsatz; auch deswegen lohnt sich übertriebenes Wassersparen nicht: Denn der Wasserpreis würde letztlich nicht sinken.
Stichleitungen im Trinkwassersystem müssen ganz grundsätzlich turnusmäßig gespült werden. Das sind quasi „Sackgassen“ im Trinkwasserleitungssystem, oft in Wohngebieten am Ende einer Wohnstraße zu finden. Die Stadtwerke bauen aber schon seit Jahren diese Stichleitungen so, dass am Ende der Leitung der letzte Hausanschluss angeschlossen wird. Somit ist sichergestellt, dass das Wasser in der Hauptleitung immer fließt.
Während ein normaler Vierpersonen-Haushalt mit rund 180 m³ Trinkwasser pro Jahr auskommt, kann die Wassermenge, die für Gartenbewässerung und Poolbefüllung genutzt wird, schnell das Mehrfache betragen. Das könnte dann ein Problem werden, wenn besonders viele Leute an einem oder an zwei heißen Sommertagen hintereinander besonders viel Wasser zapfen. Bei derartigen Spitzenbelastungen sind Wasserversorgungssysteme andernorts schon an ihre Grenzen gestoßen: grundsätzlich wäre das auch in Lippstadt möglich. Die Grundwasserversorgung hingegen, so Uwe Hense, Leiter der Lippstädter Wasserwerke, hat sich in den zurückliegenden Jahrzehnten nicht maßgeblich geändert. „Die Grundwasserleiter führen genug Wasser. Von der Haar fließt das Wasser Richtung B1, also Richtung Quellfassung Wasserwerk Eikeloh. Der Grundwasserleiter, aus dem die Wasserwerke Lipperbruch und Fichten das Wasser beziehen, wird aus den Höhenzügen des Teutoburger Waldes gespeist.“